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Gustav Adolf und Wallenstein vor Nürnberg im Sommer des Jahres 1632.
Von
Reallehrer Dr. Stephan Donaubauer.




I.
Marsch der schwedischen und kaiserlichen Armee vor Nürnberg.

Vierzehn Jahre verheerte der Krieg die deutschen Gaue; aber erbitterter denn je standen sich die feindlichen Parteien gegenüber, und noch immer war kein Ende des Jammers und Elends abzusehen. Den besiegten Protestanten war ein Retter in dem Schwedenkönig Gustav Adolf erschienen. Von der Ostsee bis zu den Alpen hatte dieser Deutschland in zwei Jahren siegreich durchzogen; die katholischen Fürsten waren meist aus ihren Ländern vertrieben, die protestantischen Stände hatten sich aber nunmehr fast insgesamt mit dem König verbündet. Schon sah sich Gustav Adolf als das Oberhaupt des evangelischen Deutschlands, als den unmittelbaren Herrn und Gebieter der gesegneten Gefilde am Rhein und Main und aller an der Ostsee gelegenen Länder.

Aber noch galt es für den König einen neuen gefährlichen Waffengang, ehe derselbe an die Verwirklichung seiner kühnen Pläne denken konnte. Aus Böhmen heran zog der gefürchtete Herzog von Friedland, und ihm führte der Kurfürst Maximilian I. von Bayern bedeutende Streitkräfte entgegen.

Im festen Glauben, Wallenstein würde sich mit seiner ganzen Macht auf den Kurfürsten von Sachsen werfen, eilte Gustav Adolf aus Bayern herbei, um seinem Bundesgenossen

Empfohlene Zitierweise:
Stephan Donaubauer: Gustav Adolf und Wallenstein vor Nürnberg im Sommer des Jahres 1632. Nürnberg: J. L. Schrag, 1899, Seite 53. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:1bsb00001005_00057.jpg&oldid=- (Version vom 15.8.2018)