Seite:Abschaffung des Christenthums Swift.pdf/13

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in der Kirche versammelt, und daß auch izo noch immer (vermuthlich eben zum Andenken dieser alten Gewohnheit) die Kaufmannsbuden an diesen Tagen beschlossen werden: Allein daß die Leute dadurch an ihren Geschäften und Ergözlichkeiten gehintert werden, ist schwer zu begreifen. Was ist es denn, wenn einer diesen einzigen Tag in der Woche nicht auf dem Caffeehause, sondern nur zu Hause spielen darf? Stehen nicht die Weinhäuser und Caffeeschenken offen? Ist wol eine bequemere Zeit Arzeney einzunehmen als der Sonntag? Gehen die Liebeshändel weniger von statten als an andern Tagen? Wenn können die Kaufleute ihre Rechnungen von der vergangenen Woche wol füglicher ziehen, und die Advocaten ihre Scheine und Extracte bequemer zurüsten, als eben an diesem Tage? Und was die Kirchen anlanget, so kann ich nicht sehen, wie man vorgeben könne, daß sie nicht zum allgemeinen Besten genuzet werden. Wohin bestellen Verliebte sich einander mehr? Wo glänzt ein kostbares Kleid besser, als in den vordersten Stühlen, dahin man sich drängt? Wo unterredet man sich mehr von vorhabenden Geschäften, und wo findet man bessere Gelegenheit und mehr Einladung zum Schlafe?

Einen noch grössern Vortheil als alle die vorigen, sezet man bey der Abschaffung des Christenthums darinnen, „daß durch Aufhebung der unglüklichen Unterscheidungsnammen der hohen und niedern Kirche, der Presbyterianer und Episcopalen, der Whigs und der Torys, alle Sekten und Parteyen unter uns gänzlich aufhören würden. Wie schädlich aber diese Trennungen wären, sey bekannt genug, indem jede Partey bey gemeinen Berathschlagungen