Seite:Abschaffung des Christenthums Swift.pdf/15

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die Religion uns am nächsten war, einige schikliche Redensarten von ihr zu entlehnen, ist deswegen unsere Erfindungskraft so schwach, daß wir keine andere aufbringen könnten? Wir wollen sezen z. E. die Torys begünstigten Margarethe, [1][WS 1] die Whigs, Madam Tofts[WS 2], und die Neutralen hiengen Valentini[WS 3] an; könnte man sie nicht zum Unterscheid ganz bequem Margaretaner, Toftianer und Valentinianer heissen? Die Prasini und Veneti, zwo sehr auf einander erbitterte Parteyen in Italien, entstanden, wo ich mich recht erinnere, indem sie verschieden gefarbte Bänder trugen! Könnten wir nicht mit gleichem Anstand uns unserer blauen und grünen Bänder[WS 4] bedienen, die Partey des Hofes, und des Parlaments, und die Partey des Volkes eben so wol zu unterscheiden, als vermittelst einiger von der Religion geborgten Benennungen? Es ist also klar wie ich denke, daß dieser Einwurf gegen das Christenthum nicht viel sagen will; und daß er zu dem grossen Vortheile, welchen man uns von der Abschaffung desselben verspricht, schlechte Hoffnung vorhanden ist.

Man wendet ferner ein: Es wäre eine recht abgeschmakte und lächerliche Gewohnheit, daß man

    welche drey Tage gedauert; und einen Raum von 436. Morgen worauf Gebäude gestanden, in einen Aschenhaufen verkehrt. Sie steht gleich an dem Ort wo das Feuer zuerst ausgebrochen, die Engländer heissen sie the monument, und man lieset darauf die traurige Historie der Begegnis. Man glaubte überhaupt, das Feuer wäre von den Catholiquen angeleget worden; wiewol die Sache in der Ungewißheit verblieb.

  1. Die Nammen verschiedener Opern-Sänger und Sängerinnen.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Catherine Tofts
  2. Margherita de L'Epine
  3. Valentino Urbani
  4. Anspielung auf den schottischen Distelorden (grün) bzw. den englischen Hosenbandorden (blau).