Seite:Abschaffung des Christenthums Swift.pdf/8

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werden: Dieses bekannte starke Bollwerk der Nation und der Protestantischen Kirche, welches durch die List der Pfaffen nur allzusehr und ungeachtet aller bestgemeinten Vorkehrungen der Gesezgebenden Macht bestürmet würde; gleich man nur unlängst ein erschrekliches Exempel gehabt hätte: Man hätte nemlich für gewiß erzehlet, es wären zween junge Herren von guter Hoffnung, lebhaftem Wize, und besonderer Tiefsinnigkeit gewesen, welche bey einer genauen Untersuchung der Ursachen und Würkungen der Dinge bloß durch Hülfe ihrer natürlichen Talente, ohne die geringste Gelehrsamkeit zu besizen, entdekt hätten, daß kein Gott sey; [1] und nach dem sie diese ihre Gedanken zum allgemeinen Besten großmüthig eröfnet, hätte man sie durch eine unerhörte Grausamkeit, und nach einem, wer weiß wie alten, unter der Banke wieder hervorgesuchten Geseze, als Gottslästerer radegebrochen. Nun wäre es eine alte weise Anmerkung, daß wenn der Geist der Verfolgung einmal einreisse, niemand wissen möge, wie weit er sich erstreken oder wo er aufhören werde.“

Ich antworte hierauf überhaupt, daß nach meinem wenigen Erachten, dieses vielmehr die Nothwendigkeit der Beybehaltung des Namm-Christhenthums unter uns zeiget. Starke Geister lieben die Freyheit in

  1. Man siehet, wie der Autor hier die Freygeister durchziehet, welche in den Tag hinein von der Religion urtheilen, und doch nicht die geringste Gelehrsamkeit besizen. Das ist eine Art höchst dummer und unverschämter Leute: Meistens Pilzen die vor sich selbst gewachsen, ohne Auferziehung, ohne Studien, voll Stolz etc. und dabey dumm genung, sich weiß nicht was einzubilden, weil sie etwan ein französisches Büchelgen gelesen haben.