Seite:Actenstükke die Verbesserung des bürgerlichen Zustandes der Israeliten betreffend.pdf/64

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

auf die Göttlichkeit der Offenbarung Mosis gegründet ist. Ward den Israeliten ihr Gesetz von Gott, so müsste ja die, Gottheit Verbrechen befohlen, oder gut geheissen haben? Die Entscheidungen des Sanhedrin haben sich über diesen Gegenstand mit vieler Klarheit verbreitet, dargelegt, dass der Zweck des göttlichen Gesetzes indem es den Hebräern untersagte, sich unter einander Geld auf Zinsen zu leihen, dahin gieng, die Bande der brüderlichen Liebe enger zu knüpfen, auseinandergesetzt, dass das göttliche Gesetz jedoch den rechtmässigen Zins nach den verschiedenen Anwendungen die vom Gelde gemacht werden, verboten oder erlaubt habe, bewiesen, dass die Befugniss vom Fremden Zins zunehmen, nur auf einem natürlichen Grundsatz der Reciprocität gegründet sey, und das Resultat zwischen Israeliten in Art. 8. dahin ausgesprochen:

„Das Sanhedrin statuirt allen Israeliten als religiöse Pflicht von ihren Glaubensgenossen keinen Zins zu nehmen, so oft es darauf ankömmt, einen Familienvater in Noth mit einem dienstwilligen Darlehn zu unterstützen. Statuirt annoch, dass der rechtmässige Vortheil des Leihens zwischen Glaubensgenossen, nach der Religion, nur in dem Fall von Handelsspeculationen, die dem Darleiher Gefahr bringen können, oder wo der Gewinn mit der Gefahr in Verhältniss steht, nach dem vom