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5. Mirden ervän kelgi̥ma.

Eŕaśt mirṭ ervat, i kuli̥st kaftskä; ańtsak af fkä vremanä teist pand̮uśt kalma-keṅkšnä: ervats kuli̥s iṅgeli, a sä meldä mirdi̥ts kuli̥s, af mälaftsa, mez-ara kizi̥t eŕaś. – Koda sä vetti moĺs mirdi̥ts, kosa usksi yotafniś sätnen, konat tä šivalt kadi̥nsaz, sä vett oma siri̥sa fkä kiś moli raiti, a omi̥tseś atti. Yotafniś aĺat yotaftsi̥ i kosi̥k veṭ turks karmaśt yotamā, aĺaś korhtai: «ko ton moń erväsen yotafti̥t, raiti ali atti?» – «Raiti.» – «Moń koza yotaftsamak?» – «Tozi̥ža, kosa son.» – «Vai t́at, atti moń; mon radan iladi̥ms adu, štobi̥ soń marhti̥nsa marsa af eŕams.» – «Af, af, mon yorań ańtsak toń laṅgi̥st peitkšnems, mon atti soń uskinä, teinza atsa i uli̥mā, šaitatnen marhta eŕamā; tä šisi̥vi̥k vid son šaitani̥l.»


5. Die Liebe des Mannes und der Frau.

Es lebte ein Mann und eine Frau, und sie starben beide; jedoch nicht zu derselben Zeit wurden ihnen die Grabesthüren geöffnet: die Frau starb vorher, darauf starb der Mann, ich erinnere mich nicht, wie viel Jahre er lebte. – Als der Mann zu dem Gewässer kam, wo der Fährmann die überführt, welche diese Welt verlassen, geht jenseits von diesem Wasser ein Weg zum Paradiese, der andere aber zur Hölle. Der Fährmann setzt den Mann über und als er über das Wasser zu fahren beginnt, spricht der Mann: «wohin führtest du meine Frau, zum Paradiese oder zur Hölle?» – «Zum Paradiese.» – «Wohin wirst du mich führen?» – «Dahin, wo sie ist.» – «O, thu dies nicht, (führe) mich zur Hölle; ich bin froh in der Hölle zu bleiben, um nicht mit ihr zusammen zu leben.» – «Nein, nein, ich wollte nur mit dir scherzen, ich brachte sie zur Hölle, damit sie in der Hölle sein, zusammen mit den Teufeln leben sollte; sie war ja auch in deinem Leben ein Satan.»

Empfohlene Zitierweise:
August Ahlqvist: Versuch einer mokscha-mordwinischen Grammatik. Eggers et Comp., St. Petersburg 1861, Seite 122. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ahlqvist_Forschungen_auf_dem_Gebiete_der_ural-altaischen_Sprachen_I.pdf/136&oldid=- (Version vom 30.5.2018)