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Mehrere Kohlen- und Koakssorten, sowie ein großer Kohlenwürfel aus den hiesigen Werken, befanden sich im Jahre 1854 auf der Münchner Ausstellung und es wurde ihnen die bronzene Ehrenmedaille zuerkannt.

Bei der Kohlengewinnung auf diesen Werken sind in Thätgkeit

drei Dampfmaschinen von je achtzehn Pferdekraft und
ein Wasserrad zum Betriebe des Kunstgezeuges mit fünfundzwanzig Pferdekraft.

Auf den Königlichen Werken zu Zaukeroda finden fortwährend 1150 Bergarbeiter Beschäftigung, als Kohlenhäuer, Gesteinshäuer, Zimmerlinge, Bergknechte, Bergjungen, Maschinenwärter und Heizer, Wäscher, Verkoaker und Tagearbeiter. Hierüber sind noch

ein Bergmeister, gegenwärtig Herr Schmiedel,
ein Kassirer, welche Stelle Herr Mittelbach bekleidet,
zwei Beamte,
zwei Obersteiger,
ein Vice-Obersteiger,
ein Werkmeister,
ein Maschinensteiger,
ein Schmiedemeister,
ein Aufbereitungssteiger,
ein Hutsteiger,
neun Untersteiger,
sieben Oberförderleute,
ein Oberkohlenschreiber,
zwei Kohlenschreiber,
drei Kohlenschreibergehilfen
ein Kassenschreiber,
ein Knappschaftsschreiber und
sechs Expedienten.

In Dresden haben diese Werke eine eigene Steinkohlen-Niederlage.

Besitzer dieser Werke ist der Königlich Sächsische Staatsfiscus, welcher dieselben auch in das Leben rief.

Im Jahre 1806 acquirirte der Staat das von Schönberg’sche Rittergut Döhlen mit Zaukeroda und Weißig zugleich mit dem Kohlenabbaurechte unter den Potschappler und Posterwitzer Fluren und begann sogleich Schächte abzuteufen; in den darauf folgenden Jahren wurde das begründete Königliche Steinkohlenwerk durch Erwerbung anderweiter Kohlenfelder in Döhlen, Zaukeroda, Saalhausen, Wurgewitz und Niederhermsdorf vergrößert. Im Jahre 1821 wurde hier eine Dampfmaschine – die erste beim sächsischen Kohlenbau aufgestellt. Bis zum Jahre 1836 wurden noch nicht eine halbe Million Scheffel Kohlen gefördert, von da an aber stieg das Förderquantum in Folge des größeren Kohlenbegehrs von Jahr zu Jahr und besonders nach der allgemeinen Einführung der Dampfmaschinenförderung in den Jahren 1840 bis 1844, von welchem letzteren Jahre an die Förderung schon über eine Million Scheffel Kohlen betrug. Jetzt beträgt das jährliche Ausbringen im Durchschnitt ein und eine halbe Million Scheffel Kohlen.

Das Steinkohlenflötz der königlichen Werke ist durchschnittlich zwei Lachtern mächtig, sein Hauptstreichen ist vom Döhlener Kunstschacht über Zaukeroda bis Niederhermsdorf, hoz: 8 bis 9 des bergmännischen

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Diverse: Album der Sächsischen Industrie Band 1. Louis Oeser, Neusalza 1856, Seite 274. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Album_der_S%C3%A4chsischen_Industrie_Band_1.pdf/282&oldid=- (Version vom 6.1.2019)