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Von Messen werden nur die zu Leipzig besucht.

Die Erzeugnisse dieses Etablissements befanden sich auf den Ausstellungen zu Dresden, Leipzig, Berlin, London, München und Paris und wurde daselbst die Vorzüglichkeit seiner leinenen und halbseidenen Damastfabrikate jedes Mal durch Ertheilung von Preisen anerkannt.

Die bereits oben angeführten Maschinen werden sämmtlich durch ein Wasserrad von acht bis zehn Pferdekraft getrieben.

Das Geschäfts- und Arbeiterpersonal besteht aus beiläufig sechszig Personen.

Besitzer des Etablissements sind

Herr Carl Gottlob Wäntig senior, Ritter des königlich sächsischen Albrechtsordens,
Herr Carl Gottlob Wäntig junior in Großschönau, und
Herr Ernst Gustav Wäntig in Leipzig.

In Leipzig besitzt das Etablissement eine Commandite, Brühl, goldene Eule, unter gleicher Firma, wo stets ein reich assortirtes Lager vorhanden ist und die Firma von dem Herrn Ernst Gustav Wäntig vertreten wird.

Die Entstehung dieses Leinendamast-Fabrikgeschäfts fällt in die letzte Hälfte des vorigen Jahrhunderts und wurde dasselbe von Vorfahren des jetzigen Hauses gegründet, so daß man es mit Recht als das älteste der jetzt bestehenden Etablissements Großschönaus betrachten kann. Das Geschäft wurde durch Christian David Wäntig bedeutend erweitert und von ihm auch die heute noch bestehende Firma gegründet, deren Chef er bis zu seinem 1844 erfolgten Tode blieb. Ein vermehrter Aufschwung des Geschäfts war die Veranlassung zur Errichtung einer Commandite in Leipzig, sowie einer eigenen Bleiche und Appretur, welche Etablissements durch den jetzigen Chef Herrn Carl Gottlob Wäntig senior im Jahre 1836 gegründet wurden.

Bei Gelegenheit der am 24. September 1857 stattgefundenen Jubelfeier des fünfzigjährigen Geschäftslebens des allgemein verehrten Chefs dieser Firma wurde derselbe von Sr. Majestät dem König Johann zum Ritter des Albrechtsordens ernannt.

Sowohl Se. Majestät der König Johann, als auch die verstorbenen Könige Anton und Friedrich August, nebst anderen Gliedern des hohen Königlichen Hauses beehrten bei ihren Anwesenheiten in Großschönau die oben beschriebenen Fabrikanlagen mit ihren Besuchen.




Manufakturwaarenfabrik von J. C. Zische & Söhne in Schönbach.
(Mit Abbildung.)


Schönbach ist ein freundliches theilweise selbst in romantischer Gegend hochgelegenes Dorf, durchschnitten von der von Löbau nach Neusalza führenden Chaussee, von ersterer Stadt ziemlich zwei Stunden, von Neusalza aber eine Stunde entfernt. In seiner Nähe befinden sich die Quellen des Löbauer Wassers. Ueberall finden wir hier das rege, einen gewerbfleißigen Ort verkündende Leben, denn die Mehrzahl seiner Einwohner – 1514 in 273 bewohnten Gebäuden – beschäftigt sich mit Weberei und


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Diverse: Album der Sächsischen Industrie Band 1. Louis Oeser, Neusalza 1856, Seite 297. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Album_der_S%C3%A4chsischen_Industrie_Band_1.pdf/305&oldid=- (Version vom 9.3.2019)