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Die Etablissements von Nestler und Breitfeld im oberen Erzgebirge.


Unter den industriellen Etablissements des oberen Erzgebirges behaupten die zahlreichen unter der Firma von Nestler und Breitfeld bestehenden und außer der Eisenerzeugung noch mehrere andere Branchen vertretenden, einen ehrenvollen und hervorragenden Rang. Alleiniger Besitzer dieser Firma ist gegenwärtig Herr Eduard Wilhelm Breitfeld.

Die Etablissements selbst sind: das Eisenwerk Erla; die Maschinenbauwerkstatt daselbst; das Blech- und Stabeisenwalzwerk auf Rosenthal; das Eisenwerk Groß-Pöhla; die vereinigten Eisenwerke Arnolds- und Schmerzingshammer zu Rittersgrün; der Schaufelhammer zu Mittweida und die Nagelfabrik zu Mittweida.

Das Eisenwerk Erla, die Maschinenbauwerkstatt Erla und das Blech- und Stabeisenwalzwerk auf Rosenthal

liegen von Gärten, Wiesen, Feldern, Nadel- und Laubholzwaldungen umgeben, theils am rechten, theils am linken Ufer des Schwarzwassers, in einem der reizendsten und mildesten Thäler des sächsischen Obererzgebirges, durch welches die Straße von Schwarzenberg nach Johanngeorgenstadt und Karlsbad führt. Von dem Bahnhofe zu Schwarzenberg sind diese Etablissements theils eine halbe, theils drei Viertelstunden, von Johanngeorgenstadt aber drei Stunden entfernt; ganz in der Nähe – in zehn Minuten erreichbar – liegen die volkreichen Dörfer Crandorf und Berensgrün, in welchen der größere Theil der in obigen Etablissements beschäftigten Berg- und Hüttenarbeiter wohnt. Das Thal selbst wird gebildet von dem mächtigen Rockelmann, dem hohen Hahn, dem rothen- oder crandorfer Berge mit seinen berühmten Eisensteinzechen, dem Brande und dem Magnetenberg.

Das Eisenwerk Erla besitzt circa 150 Acker Garten, Wiesen, Feld und Wald; die Maschinenbauwerkstatt aber 2½ Acker Garten, Wiese und Feld.

Das Eisenwerk Groß-Pöhla,

auch der Siegelhof genannt, befindet sich in dem romantischen Pöhlathal, am Zusammenfluß des Luchsbaches und der Pöhla, zehn Minuten südlich von dem Dorfe gleichen Namens, drei Viertelstunden von Erla, eben so weit von Rittersgrün und eine Stunde vom Bahnhof Schwarzenberg entfernt, und an der von Raschau über Rittersgrün, Tellerhäuser nach Gottesgab und Wiesenthal führenden Straße. Gärten, Felder, Wiesen und hohe mit Nadelholz bewachsene Berge, unter denen sich der Hainel und der felsenreiche Zigeuner auszeichnen, umgeben das Werk, dessen Grundbesitz aus 90 Acker Garten, Wiese, Feld und Waldung besteht.

In Verbindung mit diesem Werk steht

der Schaufelhammer in Mittweida,

drei Viertelstunden von Scheibenberg und fünf Viertelstunden von dem schwarzenberger Bahnhof entfernt.

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Diverse: Album der Sächsischen Industrie Band 2. Louis Oeser, Neusalza 1856, Seite 33. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Album_der_S%C3%A4chsischen_Industrie_Band_2.pdf/39&oldid=- (Version vom 7.1.2019)