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sollte also zu Vätern, und der andere Theil zu Müttern bestimmt seyn. Das war die Absicht Gottes, warum er ihre Körper so verschieden bildete.

Was Vater und Mutter für große Verdienste um euch haben, daß wißt ihr zum Theil schon aus den täglichen Beweisen ihrer Sorgfalt, da sie euch speisen, kleiden und erziehen. Allein sie haben noch ein Verdienst um euch, ohne welches ihr gar nicht in der Welt seyn würdet. Sie sind die Ursache von eurem Leben und ihr seyd durch sie entstanden.

Die beiden Personen verschiedenen Geschlechts, die jetzt für euch Vater und Mutter sind, vereinigten sich in ihrem erwachsenen Alter mit einander, euch hervorzubringen; und dazu hatte Gott sie geschickt gemacht, indem er ihre Körper, so wie den eurigen, mit denjenigen Theilen begabte, die, wie ihr gehört habt, die Geschlechtstheile heißen. Bei beiden Geschlechtern findet sich in dem Bau dieser Theile eine solche Verschiedenheit, daß eine genaue Vereinigung derselben mit einander möglich ist. Diese genaue Vereinigung der Geschlechtstheile beider Geschlechter macht diejenige Handlung aus, die wir die Zeugung oder eheliche Beiwohnung nennen,

Empfohlene Zitierweise:
Johann Friedrich Oest: Nöthige Belehrung und Warnung für Jünglinge und solche Knaben, die schon zu einigem Nachdenken gewöhnt sind. In: Allgemeine Revision des gesammten Schul- und Erziehungswesens, Heft 6. Schulbuchhandlung, Wolfenbüttel 1787, Seite 320. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Allgemeine_Revision_des_gesammten_Schul-_und_Erziehungswesens_6.pdf/332&oldid=- (Version vom 31.7.2018)