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4. Schreckliche Folgen des schändlichen Lasters der Selbstschwächung insonderheit.

Und alle diese traurigen Folgen, die überhaupt mit dem Laster der Unkeuschheit verknüpft sind, treffen insbesondere, nur noch schneller und schrecklicher, dasjenige Laster, was die Selbstschwächung heißt. Etwas habe ich euch schon zu Anfange in der Geschichte Wilhelms über dieses Laster gesagt. Ich habe es aber hier unter den Lastern der Unkeuschheit zuletzt genannt, weil ich mich gern recht umständlich hierüber euch zu entdecken wünsche. Daß es eine Sünde der Unkeuschheit ist, könnt ihr einsehen, weil dabei die Zeugungstheile berührt und auf eine Art gereizt werden, die ihre unvermeidliche Verletzung und den Verfall des ganzen Menschen nach sich zieht. Der Reiz zu diesem Laster ist eine frühe Aeusserung des Geschlechtstriebes, der noch lange nicht erwachen sollte, auch lange nicht erwachen würde, wenn nicht böse Gewohnheiten an Knaben und Jünglingen dazu beitrügen. Die ganze noch unvollendete Einrichtung des jugendlichen Körpers macht es begreiflich, daß jeder

Empfohlene Zitierweise:
Johann Friedrich Oest: Nöthige Belehrung und Warnung für Jünglinge und solche Knaben, die schon zu einigem Nachdenken gewöhnt sind. In: Allgemeine Revision des gesammten Schul- und Erziehungswesens, Heft 6. Schulbuchhandlung, Wolfenbüttel 1787, Seite 343. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Allgemeine_Revision_des_gesammten_Schul-_und_Erziehungswesens_6.pdf/355&oldid=- (Version vom 31.7.2018)