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da ich doch in allem beständig die größte Diät beobachte. – Ich bitte Sie also, so wie nur ein verführtes Kind seinen Vater bitten kann, retten Sie mich, wenn ich noch zu retten bin! Schlagen Sie mir ein Mittel vor, durch welches ich wieder hergestellt werden kann. Hier traue ich niemandem die gehörige Kenntniß zu; hier könnte es auch entdeckt werden. Noch einmal, ich bitte so zärtlich, wie ein Kind seine Eltern, retten Sie mich ja bald, ehe noch schrecklichere Folgen sich äussern. Ewig, ewig will ich Ihnen dafür danken, daß Sie mich gerettet haben! Wie will ich mich freuen, dem Unglücke entkommen zu seyn! Mit erneuten Kräften will ich mich befleißigen, meinen Nebenmenschen nützlich zu werden. Ich fühle mich schon in der Hoffnung etwas beruhiget, und habe die Ehre u. s. w.“

Auszug aus einem fünften Briefe.

„ – Das Ohngefähr hat mich hier mit einem 23jährigen Jünglinge bekannt gemacht, dessen Eltern schon vor zehn Jahren gestorben sind, und dessen Vater Landprediger war. Die stille Schwermuth dieses jungen Menschen und seine beständige Absonderung von den rauschenden Vergnügungen seines Gleichen, nahmen mich gleich beim

Empfohlene Zitierweise:
Johann Friedrich Oest: Nöthige Belehrung und Warnung für Jünglinge und solche Knaben, die schon zu einigem Nachdenken gewöhnt sind. In: Allgemeine Revision des gesammten Schul- und Erziehungswesens, Heft 6. Schulbuchhandlung, Wolfenbüttel 1787, Seite 359. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Allgemeine_Revision_des_gesammten_Schul-_und_Erziehungswesens_6.pdf/371&oldid=- (Version vom 31.7.2018)