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Unkeuschheit die Menschen warnen lassen und die ernste Drohung hinzugefügt, daß kein Unkeuscher einst in seine Gemeinschaft kommen solle.

Ich habe das Zutrauen zu euch allen, meine jungen Leser, daß ihr nicht ohne Gefühl an Gott werdet denken können, und daher darf ich auch erwarten, daß alle die ernsthaften Vorstellungen, die mit dem lebhaften Gedanken an Gott gleichsam von selbst entstehen, vieles dazu beitragen werden, euch diese Sünde recht verhaßt zu machen. Gott ist Vater und sorgt für die Glückseeligkeit seiner Menschen mit unbegreiflicher Weisheit und Güte; aber eben darum muß er auch Richter seyn und alles bestrafen, was von Menschen zu ihrem eigenen Verderben unternommen wird. Wohl uns, wenn wir ihn als Vater lieben und als Richter nicht fürchten dürfen!

Ich habe ferner das Zutrauen zu euch, daß ihr gegen euer jetziges und künftiges irdisches Glück, gegen euer Leben, eure Gesundheit, Heiterkeit des Geistes, Ruhe des Gewissens, gegen den Beifall und die Achtung anderer Menschen nicht gleichgültig seyn werdet; und daher darf ich auch erwarten, daß von dieser Seite das genannte Laster euch in seiner ganzen Abscheulichkeit erscheinen wird.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Friedrich Oest: Nöthige Belehrung und Warnung für Jünglinge und solche Knaben, die schon zu einigem Nachdenken gewöhnt sind. In: Allgemeine Revision des gesammten Schul- und Erziehungswesens, Heft 6. Schulbuchhandlung, Wolfenbüttel 1787, Seite 370. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Allgemeine_Revision_des_gesammten_Schul-_und_Erziehungswesens_6.pdf/382&oldid=- (Version vom 31.7.2018)