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auch ist auf dem Felde manches zu thun, besonders in der Erndte, und L. pflegt des Abends vorher schon auf viele Fälle seine Einrichtung zu machen, damit er nie um eine Beschäftigung verlegen sey.

Nach Tische findet ein gemeinschaftlicher Spatziergang ins freie Feld oder Gehölz statt, und von da nimmt er jedesmal eine Hand voll Pflanzen oder Gewächse mit. Diese werden zu Hause untersucht, die Namen dazu aufgeschlagen und nun zum Trocknen zwischen Löschpapier gelegt. Nun folgt wieder eine Lehrstunde von drei bis vier Uhr. Dann geht es wieder an die Handarbeiten im Garten, Felde oder Hause.

Im Winter übt er sich im Drechseln und hat schon manches kleine Stück Hausgeräth mit eigener Hand verfertigt. Auch schnitzelt er aus Holz ganz artige Sachen. Manche Stunde bringt er damit zu, seine ausgetrockneten Kräuter auf Papier zu kleben und ihre Namen nebst ihren Gebrauch beizuschreiben und überhaupt alles nachzusehen und zu ordnen. Er macht sich von Pappendeckel kleine Schiebladen und in diesen kleine Kästchen aus Kartenblättern, worin er verschiedene Saamenarten aufbewahrt. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie herrlich es aussieht, wenn man

Empfohlene Zitierweise:
Johann Friedrich Oest: Nöthige Belehrung und Warnung für Jünglinge und solche Knaben, die schon zu einigem Nachdenken gewöhnt sind. In: Allgemeine Revision des gesammten Schul- und Erziehungswesens, Heft 6. Schulbuchhandlung, Wolfenbüttel 1787, Seite 377. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Allgemeine_Revision_des_gesammten_Schul-_und_Erziehungswesens_6.pdf/389&oldid=- (Version vom 31.7.2018)