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verfertigten Atlas, worin über vierzig Charten sind, die ihm viel Vergnügen machen.

In der nächsten Stunde vor dem Schlafengehen arbeitet er an seinem Tagebuch, worin er seine Beschäftigungen alle aufzeichnet, auch was er den Tag über neues gelernt und erfahren hat; oder er besorgt seinen Briefwechsel an seine entfernten jungen Freunde. So verfliegt ihm jeder Tag unter frohen Geschäften, die seine Seele vor Lastern und seinen Leib vor Krankheiten bewahren.

Macht es auch so, meine jungen Freunde! Schränkt euch nicht bloß auf die Arbeiten ein, die euch aufgetragen werden, sondern wählt euch selbst eins und das andere, wozu ihr eine vorzügliche Neigung und Anlage bei euch verspürt, und wozu ihr am besten Gelegenheit habt. Wählt euch eine Art von Lieblingsbeschäftigung, der ihr eure freien Stunden widmen könnt. Ihr werdet euch dadurch sehr ermuntert fühlen, auch andere ernsthafte Beschäftigungen, wobei ihr viel denken und euren Kopf anstrengen müßt, mit Lust zu übernehmen, und ihr dürft nicht fürchten, daß sie euch so leicht ermüden werden. Abwechselung erhält die Seele immer munter und thätig. An Gelegenheit zu solchen selbstgewählten

Empfohlene Zitierweise:
Johann Friedrich Oest: Nöthige Belehrung und Warnung für Jünglinge und solche Knaben, die schon zu einigem Nachdenken gewöhnt sind. In: Allgemeine Revision des gesammten Schul- und Erziehungswesens, Heft 6. Schulbuchhandlung, Wolfenbüttel 1787, Seite 379. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Allgemeine_Revision_des_gesammten_Schul-_und_Erziehungswesens_6.pdf/391&oldid=- (Version vom 31.7.2018)