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daß du ferner nicht sündigen wollest, und dann wäre noch Rettung für dich!

Bei der innigsten Reue über ein Vergehen, das du vielleicht nicht kanntest, und bei einer gänzlichen Vermeidung dieses und ähnlicher Laster für dein ganzes künftiges Leben wird Gott dir verzeihen. Und bei diesem ernstlichen Vorsatz, die Sünde nie wieder zu begehen, wirst du auch gern alles anwenden, was zu deiner Besserung nöthig ist, und mit welcher Freudigkeit werde ich dir dann meinen Rath mittheilen! Könnte ich um und bei dir seyn, so würde ich dich nicht von meiner Seite lassen. Täglich wollte ich dich erinnern, warnen, leiten und trösten, damit du im Geschäft deiner Besserung nicht ermüdetest. Täglich würde ich dich in tausend Gegenständen der Natur den weisen gütigen Schöpfer sehen lassen, damit deine Seele von dem großen Gedanken an ihn erfüllt, dein Herz edlen Empfindungen geöfnet und deine Einbildungskraft von unreinen Bildern entwöhnt würde. Täglich würde ich zu nützlicher Arbeit dich ermuntern und sie dir durch meine Theilnehmung versüßen. Nie sollte deine Hand, dein Auge, dein Ohr müßig seyn, damit du nicht in dem müßigen Augenblick von deiner Sünde übereilt würdest. Leidende Menschen solltest

Empfohlene Zitierweise:
Johann Friedrich Oest: Nöthige Belehrung und Warnung für Jünglinge und solche Knaben, die schon zu einigem Nachdenken gewöhnt sind. In: Allgemeine Revision des gesammten Schul- und Erziehungswesens, Heft 6. Schulbuchhandlung, Wolfenbüttel 1787, Seite 400. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Allgemeine_Revision_des_gesammten_Schul-_und_Erziehungswesens_6.pdf/412&oldid=- (Version vom 31.7.2018)