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Lerne den Hunger ertragen. Nimm oft mit einem Bissen trockenen Brods vorlieb. Die Uebung in allerlei Ungemächlichkeiten ist ein herrliches Heilmittel für dich. In deiner täglichen Kost und körperlichen Pflege befleißige dich der strengsten Mäßigkeit und sorge auf die Art für deine Gesundheit. Wie sehr ist dies deine Pflicht, da du als sicher annehmen kannst, daß sie auch durch die seltenste Wiederholung deines Lasters schon in einem gewissen Grade geschwächt ist, und daß du also der Zerstörer deiner Gesundheit selbst gewesen bist. Durch einfache leichte Speisen, dünne und kühle Getränke und tägliche körperliche Arbeit wirst du ihr wieder Stärke und Festigkeit geben. Solltest du indessen schon so sehr deine Gesundheit geschwächt haben, daß du selbst an dir eine Abnahme deiner Kräfte verspürst, so bleibt freilich die Unterlassung deiner Sünde das erste nothwendige Mittel, das du selbst anwenden kannst und mußt, um von den schrecklichen Folgen des verübten Lasters wenigstens zum Theil befreiet zu werden; auch bleibt die vorgeschriebene Ordnung in Bewegung und Speise und Trank überaus wichtig. Dennoch aber will und muß ich dir zu deinem eigenen Besten rathen:

Empfohlene Zitierweise:
Johann Friedrich Oest: Nöthige Belehrung und Warnung für Jünglinge und solche Knaben, die schon zu einigem Nachdenken gewöhnt sind. In: Allgemeine Revision des gesammten Schul- und Erziehungswesens, Heft 6. Schulbuchhandlung, Wolfenbüttel 1787, Seite 413. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Allgemeine_Revision_des_gesammten_Schul-_und_Erziehungswesens_6.pdf/425&oldid=- (Version vom 31.7.2018)