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unheilbaren Schaden, als auch zum Unglücke mancher unkeuschen Jünglinge und Männer, ihren Körper Preis gab.“

„Neben ihr lag eine vom venerischen Gifte inficierte Wöchnerin, die vor einigen Tagen entbunden war. Das Kind hauchte Tod und Verwesung, und doch lächelte es, wenn seine grausame Mutter es anblickte. Diese Scene war äußerst rührend. Die Mutter kämpfte mit den gewaltsamsten Schmerzen (man hatte bei der schweren Geburt Instrumente brauchen müssen) und schwamm in Tränen, so oft sie ihr Kind ansah. Verzweifelungsvoll rang sie die Hände empor. In ihren Augen war die sichtbarste Mischung von Wildheit, von nagendem Kummer und von Wuth. Gott, Gott, was hab ich gethan! rief sie einmal über das andere aus. Armes Kind – an deinem Tode bin ich Schuld!“

„In die sogenannte Schwitzstube zu gehn, worin durch Mercur und Salviren das venerische Gift aus den Körpern, bei asigtem Auswurf und Ausdunst getrieben wird, hielt ich nicht für rathsam.“

„Gleich niederschlagend für Gefühl und Empfindung sind die Behältnisse der unkeuschen unglücklichen Jünglinge und Männer. Beulen und Geschwüre folgen der Unkeuschheit als Begleiter

Empfohlene Zitierweise:
Johann Friedrich Oest: Nöthige Belehrung und Warnung für Jünglinge und solche Knaben, die schon zu einigem Nachdenken gewöhnt sind. In: Allgemeine Revision des gesammten Schul- und Erziehungswesens, Heft 6. Schulbuchhandlung, Wolfenbüttel 1787, Seite 425. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Allgemeine_Revision_des_gesammten_Schul-_und_Erziehungswesens_6.pdf/437&oldid=- (Version vom 31.7.2018)