Seite:Anekdote aus dem Privatleben Wilhelms von Grumbach.pdf/7

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von welcher gar nichts veräussert werden sollte, ein nicht unbeträchtliches Lehen selbst an sich riß.

Der Zehende zu Gemünde war damahls wenigstens beträchtlich und für den Wehrt des ganzen Gutes eine sehr wichtige Sache. Unmöglich konnten also die Lehnserben eine so ungerechte Entäusserung desselben mit gleichgültigen Augen ansehen. Eigentlich hätte die Heßra für die Gerechtsame der Lehnserben auftreten sollen, weil ihr die Erhaltung aller Lehngüter in dem Testamente anempfohlen war. Aber sie schwieg, wahrscheinlich, weil sie für das Interesse ihres Bruders mit demselben unter einer Decke spielte.

Die Lehnserben drangen bey dem Grafen von Rieneck auf die Beleihung mit dem Zehenden. Der Graf verweigerte sie, so lange er lebte, mit der Zumuthung, daß sie zuvor den dem Wilhelm von Grumbach ertheilten Lehnbrief auswirken und beybringen sollten. Eine unmögliche Sache! Die Sache blieb also bis nach dem Tode des Grafen, so wie sie war.

Unterdessen hatte Wilhelm von Grumbach seine unglückliche Rolle auf eine traurige Art ausgespielt und den mit ausgedachter