Seite:Anfangsgründe der Mathematik III 544.jpg

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9. Ziehet durch A die sechste Stundenlinie 6. 6. auf die zwölfte A 12 perpendicular (§. 70. Geom.).

10. Verlängert A 7 bis 7 über den Circul, und A 8 bis in 8; A 5 bis in 5; A 4 bis in 4, damit ihr die Abendstunden A 7 und A 8, ingleichen die Frühestunden A 4 und A 5 bekommet.

11. In A richtet die Zeigerstange entweder nach der Linie AD oder CD auf, jedoch dergestalt, daß der Triangel ADE in der Fläche des Meridiani ist, oder auf der Uhrfläche perpendicular stehet; wie ihr denn auch anstatt der Zeigerstange den Triangel ADE oder ACD von starkem Bleche, doch oben in AD scharf abgeschliffen, nehmen könnet.

Beweis.

Stellet euch vor, als wenn AD die Zeigerstange der Aequinoctialuhr wäre, welche in A die Horizontalfläche erreichet, und GH die Linie, da die Aequinoctialfläche die Horizontalfläche berühret; so ist klar, daß die Eintheilungen für die Stundenlinien in der Linie GH gefunden werden, wenn man die Stundenlinien der Aequinoctialuhr bis an GH verlängert. Wenn man nun sich ferner vorstellet, als wenn die Aequinoctialuhr auf die Horizontalfläche dergestalt niedergeleget würde, daß die verlängerte Stundenlinien noch in den vorigen Puncten die Linie GH durchschneiden; so fället DE auf EB und der eine Quadrant der Aequinoctialuhr auf EF. Und demnach sind die Stundenlinien in der Horizontaluhr richtig gefunden worden. W. Z. E.

Empfohlene Zitierweise:
Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Rengerische Buchhandlung, Halle 1772, Seite 544. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_III_544.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)