Seite:Anfangsgründe der Mathematik III 573.jpg

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erfordert hat, noch in dem Stande seyn könte, den Feind wieder herauszuschlagen: wie sich denn auch solches anderer Umstände halber (z. E. wegen des Proviants und der Munition) nicht wohl würde thun lassen. Ist nun die Festung an einem Orte schwächer, als an dem andern; so wird der Feind sie an dem schwachen attaquiren, und ist die Stärke an den übrigen Orten vergebens.

Der 3. Lehrsatz.

9. Wenn ein Ort fortificiret wird, so muß man einen Wall um ihn aufwerfen.

Beweis.

Der Feind greifet einen Ort mit dem groben Geschütze an, und also muß man sich auch mit dem groben Geschütze gegen ihn wehren, folgends Stücke auf die Festung pflanzen können. Da nun die Stücke nicht allein wegen ihrer Länge einen ziemlichen Raum einnehmen, sondern auch zurücke laufen, wenn sie gelöset werden; so kan man nicht, wie vor Alters, ehe das Geschütze erfunden wurde, mit einer Mauer zufrieden seyn, sondern man muß einen breiten Wall von Erde aufwerfen. W. Z. E.

Der 1. Zusatz.

10. Damit man zu dem Walle Erde habe; so soll ein Graben um den ganzen Wall von aussen herum gehen.

Der 2. Zusatz.

11. Weil die Besatzung für dem feindlichen Canoniren sicher seyn soll (§. 4.); so muß der Wall gegen das Feld höher seyn als gegen die Stadt.

Empfohlene Zitierweise:
Anfangsgründe_der_Mathematik: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Halle: Rengerische Buchhandlung, 1772, Seite 573. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_III_573.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)