Seite:Anfangsgründe der Mathematik III 638.jpg

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aber in den Gesimsen mehr Glieder, und im Friese Triglyphen mit Zapfen. Die Ionische hat im Capitäle acht Schnörkel, und keine Blätter: die Römische noch dazu zwey Reihen Blätter: die Corinthische 16 Schnörkel, acht Stengel, und drey Reihen Blätter.

Die 17. Aufgabe.

77. Die Höhen der Glieder in den Gesimsen oder Theilen der Ordnungen geschickt gegen einander zu proportioniren.

Auflösung.

1. Weil die Höhe der Säule nach ihrer Dicke proportioniret werden muß; so nehmet zum Maaß oder Modul den Semidiameter des gleichdicken Schaftes an, und theilet ihn in 30 kleine Theile oder Minuten.

2. Gebet den kleinen Gliedern wenige, den grossen mehrere von diesen Dreyßig-Theilchen des Moduls; so werden lauter gute Verhältnisse der Glieder gegen einander herauskommen.

Beweis.

Der deutlichste Beweis ist, wenn man eine Tafel verfertiget, darinnen die Höhen jedes Gliedes nach dergleichen Theilchen angewiesen. Dergleichen wir auch zu dem Ende hieher setzen.

Empfohlene Zitierweise:
Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Rengerische Buchhandlung, Halle 1772, Seite 638. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_III_638.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)