Seite:Anfangsgründe der Mathematik III 705.jpg

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das Zeichen – seyn muß, wenn ihr + durch – multipliciret, weil ihr einen Mangel oder eine Schuld etliche mal nehmt. Allein wenn – durch – multipliciret wird, scheinet es nicht gleich klar zu seyn, warum in dem Producte + ist. Merket demnach, daß, wenn ihr 3 – 2 durch –2 multipliciren sollet, ihr den Defect –2 so vielmal nehmen sollet, als 3 – 2 Einheiten hat; das ist 1mal. Da ihr nun anfangs 3 mit –2 multipliciret, so nehmet ihr den Defect 3mal, und demnach 2mal zu viel. Derowegen müsset ihr ihn noch 2mal dazu wieder addiren. Und also giebet –2 mit –2 zum Producte +4. W. Z. E.

Zusatz.

21. Wenn ihr –a mit +b multipliciret, so kommet –ab heraus. Derowegen wenn ihr –ab durch +b dividiret, muß –a herauskommen. Dividiret ihr aber –ab durch –a, so muß +b herauskommen. Demnach ist klar, daß auch in der Division die Regel gilt: Einerley Zeichen geben im Quotienten +, verschiedene aber –.

Die 4. Aufgabe.

22. Grössen mit einerley und verschiedenen Zeichen durch einander zu dividiren.

Auflösung.

Wenn eine gegebene Grösse durch die andere sich würklich dividiren lässet; so verfahret wie in Zahlen (§. 51. Arithm.), nur daß ihr die Regel von Veränderung der Zeichen wohl in Acht nehmet (§. 21.).

Kan aber die Division nicht würklich geschehen; so bleibet es bey dem, was oben (§. 12. et seqq.) gesaget worden.

Empfohlene Zitierweise:
Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Rengerische Buchhandlung, Halle 1772, Seite 705. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_III_705.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)