Seite:Anfangsgründe der Mathematik II 207.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

zwar so, daß GI drey Theile, IH einen hat; so werdet ihr noch 8 andere auf HI legen müssen, bis GH in wagerechten Stande erhalten wird.

Ich sage, dieses ist dem Fundamentalgesetze, welches in dem vorhergehenden Lehrsatze erwiesen worden, gemäß.

Beweis.

Denn ihr könnet setzen, die Stücke Holz hätten alle gar keine Schwere, und hienge an deren statt in ihrer Schwere Mittelpuncte, welches beiderseits in die Mitte fället (§. 36.), ein Gewichte, so ihr gleich ist (§. 35.). Weil nun im wagerechten Stande AB, DE und GH horizontal sind, und also die Directionslinien der Gewichte, so man in ihrer Mitten sich einbildet, auf den Linien AB, DE und GH perpendicular stehen (§. 41.); so sind ihre Entfernungen von den Ruhepuncten der halben Linien AC und CB, DF und FE, GI und IH gleich. Da nun die Schwere der Theile, die einander die Wage halten, sich vermöge des Versuchs gegen einander verhalten, wie ihre Entfernungen verkehrt genommen, daß, wenn z. E. IG 3 Pf. ist, und HI mit den darauf liegenden Theilen 9 Pf. hält, HI 1 und IG 3 ist; so ist klar, daß dadurch der vorhergehende Lehrsatz bestätiget wird. W. Z. E.

Die 22. Erklärung.

49. Eine Wage wird genennet ein Instrument, dadurch man die Schwere eines Körpers finden kan.

Die 4. Aufgabe.

50. Eine richtige Wage zu machen.[Fig.14]

Empfohlene Zitierweise:
Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Halle: Rengerische Buchhandlung, 1772, Seite 207. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_II_207.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)