Seite:Anfangsgründe der Mathematik II 288.jpg

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Die 5. Aufgabe.

9. Eine Plumpe zu machen, dadurch man das Wasser in die Höhe plumpen kan.[Fig. 5]

Auflösung.

1. Setzet eine hölzerne Röhre ABDC ins Wasser.

2. Unten in den Boden DC machet eine Klappe oder Ventil I, welches sich zwar in die Höhe stossen, aber nicht herausdrücken lässet.

3. Befestiget an einer eisernen Stange EL den Plumpstock LK, der sich recht in die Röhre schicket, damit zwischen ihm und der Röhre kein Wasser durchkommen kan; mitten aber hohl ist.

4. Oben in L machet darein eine Klappe.

So werdet ihr das Wasser damit ausplumpen können.

Beweis.

Denn wenn ihr den Plumpstock KL in die Höhe ziehet; so ist in der Röhre ein leerer Raum, und wird von dem Drucken der Luft auf das umstehende Wasser die Klappe I aufgestossen, und das Wasser hineingetrieben (§. 27. Aerometr.). Stosset ihr den Plumpstock KL wieder zurücke; so schliesset sich die untere Klappe I zu, und die obere L thut sich auf: dadurch wird das Wasser über die Klappe L heraufgedruckt. Wenn ihr nun den Plumpstock von neuem in die Höhe hebet; so hebet ihr das Wasser zugleich mit herauf, bis es endlich an die Röhre MH kommet, und daselbst herauslaufet. W. Z. E.

Empfohlene Zitierweise:
Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Rengerische Buchhandlung, Halle 1772, Seite 288. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_II_288.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)