Seite:Anfangsgründe der Mathematik II 291.jpg

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oder durch Menschen bewegen könnet (§. 109. 110. 120. & seqq. Mech.). So könnet ihr das Wasser auf den Thurm hinaufbringen.

3. Oben sammlet das Wasser in einem Gefässe, an dessen Boden eine Röhre angemacht ist, dadurch es wieder herunter fallen kan.

4. Mit dieser Röhre verknüpfet unten andere, die unter der Erde horizontal, oder Berg an, bis an die Oerter geleget werden, wo man das Wasser hinleiten soll.

5. Endlich, wo das Wasser hingeleitet wird, richtet andere Röhren, so weit ihr wollet, wiederum bleyrecht auf, darein die Eröffnungen der ersteren gehen.

So wird das Wasser in diesen Röhren in die Höhe steigen (§. 15. Hydrost.): und demnach ist die Wasserkunst gebauet (§. 14.). W. Z. T. W.

Die 1. Anmerkung.

16. Es ist wohlgethan, wenn man die Röhre in den Häusern fein weit wie einen Brunnen machet, und unten die Horizontal-Röhren mit einem Hahne versiehet, den man durch Hülfe einer langen eisernen Stange nach Gefallen auf- und zuschliessen kan. Denn so darf man nicht das Wasser beständig laufen lassen und kan im Winter die Röhre mit Mist und Stroh verbinden, daß das Wasser nicht gefrieret. Damit nun aber, wenn nur wenig Wasser verthan wird, der Kessel in der Wasserkunst nicht überlaufe, müsset ihr eine Röhre darein machen, dadurch es wieder zurücke in den Fluß laufen kan, wenn er zu voll wird.

Zusatz.

17. Weil die Erfahrung lehret, daß das Wasser beynahe wieder so hoch steiget, als es gefallen ist; so könnet ihr Springbrunnen machen, wenn

Empfohlene Zitierweise:
Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Rengerische Buchhandlung, Halle 1772, Seite 291. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_II_291.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)