Seite:Anfangsgründe der Mathematik II 303.jpg

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ihr wahrnehmen, daß ein heller Strahl in einer geraden Linie fortgehet.

Der 1. Zusatz.

7. Derowegen kan man die Strahlen des Lichts durch gerade Linien vorstellen.

Der 2. Zusatz.

8. Da nun das Licht nach geraden Linien fortgehet; so können wir nichts sehen, was nicht mit dem Auge in einer geraden Linie lieget, es sey denn daß der Strahl unterweges aus seinem Wege gebracht wird (§. 10. 14.).

Der 3. Zusatz.

9. Wenn also viele Strahlen Ab, Ac, Ad, Ae, Af aus einem Puncte A fliessen; so gehen sie immer weiter von einander, je weiter sie kommen, und daher wird das Licht immer schwächer.[Fig. 1]

Die 2. Erfahrung

10. Wenn ihr den Strahl, so in den verfinsterten Ort hineinfället GC, mit einem Spiegel BD dergestalt auffanget, daß er mit ihm einen rechten Winkel GCD machet; so prallet er in sich selbst zurücke. Hingegen wenn ihr den Spiegel BD so haltet, daß der einfallende Strahl FC mit ihm einen schiefen Winkel FCD machet: so prallet er auf der anderen Seite zurücke, und machet der zurückprallende Strahl EC eben so einen grossen Winkel ECB mit dem Spiegel, als der einfallende.[Fig.2]

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Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Rengerische Buchhandlung, Halle 1772, Seite 303. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_II_303.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)