Seite:Anfangsgründe der Mathematik II 306.jpg

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Auges eine andere zähe Haut (Sclerotica) verknüpfet, die wir die harte Haut nennen wollen. Unter der Hornhaut ist eine farbigte Haut (Uvea), deren Farben von den Unwissenden der Hornhaut beygeleget werden. Diese hat mitten ein circulrundes Loch (Pupilla), welches wir den Stern nennen wollen. Mit der farbigen Haut ist eine schwarze (Choroides) verknüpfet, welche an der harten anlieget. Endlich über die schwarze ist hinten an dem Auge ein zartes netzförmiges Häutlein(Retina), welches wie ein Rotz zusammenfället, wenn man es absondert, hingegen sich wie ein leinenes Tuch ausspannet, wenn es innerhalb dem Wasser beweget wird. Es ist aus subtilen Nerveu gewebet. Den hintersten und grösten Theil des Auges füllet die gläserne Feuchtigkeit (humor vitreus) aus, welche einer aus Kraftmehle zubereiteten Stärke gleichet. Mitten in dem Auge unter dem Sterne lieget die crystalline Feuchtigkeit (humor crystallinus) die einem geschliffenen Glase ähnlichet, und beiderseits eine Rundung hat. Endlich den Raum zwischen der crystallinen Feuchtigkeit und der Hornhaut, erfüllet eine wässerige Feuchtigkeit (humor aqueus), die bald herausfliesset, wenn die Hornhaut verletzet wird.


Die 5. Erfahrung.

20. Haltet die crystalline Feuchtigkeit vor ein angezündetes Licht, oder gegen ein Fenster,

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Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Rengerische Buchhandlung, Halle 1772, Seite 306. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_II_306.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)