Seite:Anfangsgründe der Mathematik II 361.jpg

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6. Traget aus 1 in A, aus 2 in C, und aus 3 in B die Perpendicularlinien A 1, C 2, B 3.

7. Ziehet aus dem Augenpuncte V gegen 1. 2. 3. Linien, und aus dem Distanzpuncte K gegen B, A und C andere Linien.

8. Wo diese Linien einander durchschneiden, nemlich in b, a und c; da präsentiren sich die Puncte B, A und C. Wenn ihr demnach die Linien ba, ac und cb ziehet; so ist der perspectivische Riß fertig.

Anmerkung.

9. Diese Regel ist allgemein, und könnet ihr nach eurem Gefallen erwehlen, und in das Perspectiv bringen, wenn ihr euch in diesen Zeichnungen oder so genannten ichnographischen Rissen üben wollet. Den Beweis findet man in meinen Element. Perspectiv. §. 33. In besonderen Fällen kan man sich einiger Vortheile bedienen: aus welcher Absicht in noch folgende beide Aufgaben hieher setze.

Die 2. Aufgabe.

10. Ein Quadrat ABCD ins Perspectiv zu bringen, darin ein anderes IMGH beschrieben ist. [Fig. 4]

Auflösung.

1. Nachdem ihr die Horizonatallinie LK, und die Fundamentallinie DE gezogen; so traget aus dem Augenpuncte V auf die erstere die Weite des Auges von der Tafel VL und VK.

2. Ziehet die Linien VA und VB, ingleichen die Linien KA und LB; so ist AcdB der Riß von dem Quadrate ABCD.

3. Verlängert die Seite des eingeschriebenen Quadrats HI bis an die Fundamentallinie in I, und ziehet die Linien KI und KM; so ist ihgM das eingeschriebene Quadrat.

Empfohlene Zitierweise:
Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Rengerische Buchhandlung, Halle 1772, Seite 361. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_II_361.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)