Seite:Anfangsgründe der Mathematik II 375.jpg

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Orte sehet ihr Sterne, die vorher nicht da waren.

Der 1. Zusatz.

9. Weil ihr immer auf einer Stelle des Erdbodens bleibet; so scheinet es, als wenn die ganze Weltkugel mit allen Sternen sich um die Erde herum bewegete.

Der 2. Zusatz.

10. Da ihr euch nun in dem ersten Theile der Astronomie nur um Erscheinungen bekümmert (§. 2.); so könnet ihr abermals in demselben ohne Verletzung der Wahrheit annehmen, als wenn die Weltkugel sich mit allen Sternen um die Erde herum beweget.

Die 2. Erklärung.

11. Man machet Kugeln aus Kupfer, Messing und Papier, darauf die Sterne in so proportionirter Weite von einander gezeichnet sind, wie sie in dem Himmel erscheinen, nebst einigen Circuln, die man sich auf der Fläche der Weltkugel einbildet, damit man alles dasjenige, was aus der Bewegung der gesamten Sterne erfolget, auf eine leichte Art denen zeigen kan, die entweder nicht nachdenken können, oder nicht wollen. Dergleichen Kugeln nennet man Himmelskugeln (Globos coelestes).

Die 3. Erklärung.

12. Die beiden Puncte P und Q, an welchen sich die Weltkugel um die Erde herum zu bewegen scheinet, nennet man die Weltpole:

Empfohlene Zitierweise:
Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Rengerische Buchhandlung, Halle 1772, Seite 375. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_II_375.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)