Seite:Anfangsgründe der Mathematik II 387.jpg

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so werdet ihr inne werden, daß sie völlig 12 Stunden über dem Horizont gewesen. Ihr werdet gleichergestalt befinden, daß die Sterne, welche im Aequatore sind, 12 Stunden über dem Horizont bleiben.

Der 1. Zusatz.

58. Derowegen kommen in Ansehung der Fixsterne und der Sonne der scheinbare Horizont hr und der wahre HR mit einander überein; folgends ist der halbe Diameter der Erde TM, ja der ganze Diameter, und also die ganze Erde in Ansehung der Weite der Sonne und der Fixsterne für einen Punct zu halten. [Fig. 1]

Der 2. Zusatz.

59. Wenn ihr demnach die Sonne und die Fixsterne, folgends auch die Planeten, so nicht niedriger als die Sonne stehen, von der Fläche der Erdkugel ansehet; so ist es eben so viel, als wenn ihr sie aus dem Mittelpuncte T sehen soltet.

Die 2. Aufgabe.

60. Die Höhe eines Sternes zu messen.

Auflösung.

1. Richtet den Quadranten QCN dergestalt, daß die Linie CN horzontal stehet. [Fig. 4]

2. Verschiebet ihn hin und her, und erhöhet die an seinem Mittelpuncte C befestigte Regel CM so lange, bis ihr durch die an ihr befestigten Dioptern den Stern A erblicket.

Ich sage, der Bogen NM zeiget die Höhe des Sternes.

Empfohlene Zitierweise:
Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Rengerische Buchhandlung, Halle 1772, Seite 387. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_II_387.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)