Seite:Anfangsgründe der Mathematik II 392.jpg

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Z. E. Ricciolus hat A. 1646. die Mittagshöhen der Sonne observiret.

d. 20 Jun. 68° 59’ 45’’
21 69 0 0
22 68 59 45
Also war die gröste Mittagshöhe 69°
69° 0’ 0’’
die Höhe des Aequat. 45 31 30
gröste Declination
     der Sonne.
23 29 30
Anmerkung.

71. Die heutigen Astronomi machen sie nur 23° 29’. Insgemein nimmet man sie 23° 30’ an. Derowegen, wenn man von dem Weltpole im Meridiano, darein die Himmelskugel hänget, 23° 30’ gegen den Aequatorem zu zählet; so kan man die Pole der Ecliptick darauf verzeichen. Wenn man nun die Kugel in den gefundenen Polen der Ecliptick einhänget; so lässet sich darauf die Ecliptick eben so wie der Aequator (§. 19.) beschreiben.

Die 7. Aufgabe.

72. Eines jeden Puncts der Ecliptick Declination zu finden.

Auflösung.

Führet den Grad der Ecliptick auf der Himmelskugel unter den Meridianum; so zeiget sich seine Declination wie bey den Sternen (§. 67.).

Der 1. Zusatz.

73. Wenn ihr die nordische Declination der Sonne von ihrer observirten Mittagshöhe abziehet; so bleibet die Höhe des Aequatoris übrig (§. 67.), und folgends könnet ihr auch die Höhe des Poles (§. 62.) finden. Ihr müsset aber den Ort der Sonne in der Ecliptick wissen. Die südliche Declination wird addiret.

Empfohlene Zitierweise:
Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Rengerische Buchhandlung, Halle 1772, Seite 392. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_II_392.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)