Seite:Anfangsgründe der Mathematik II 417.jpg

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dem 31. Oct. bis zu dem 11. Nov. darinnen gesehen. Vid. Acta Erudit. A. 1705. p. 483. & Memories de l’Acad. Royale des Sciences 1701. p. m. 345. Hevel, welcher in seinem Mercurio in Sole viso f. 106. wahrgenommen, daß Mercurius, als er in der Sonne erschien, 27’’ niedriger stund, da die Sonne untergehen wolte, als wie sie hoch über dem Horizont war, hat dergleicher bey den Sonnenflecken nicht verspüret.

Der 1. Zusatz.

137. Weil Mercurius durch die Parallaxin in dem Horizont gesehen worden (§. 136.); so haben die Sonnenflecken in Ansehung der Weite der Sonne von der Erde keine Parallaxin, müssen also derselben sehr nahe, und von unserer Erde weit weg seyn (§. 125.).

Der 2. Zusatz.

138. Und da sie nicht allein ihre Figur und Grösse verändern, sondern auch bald dichter, bald dünner werden, ja mitten in der Sonne entstehen und verschwinden; so ist zu schließen, daß sie aus den Ausdünstungen der Sonne entstehen, und so zu reden, Sonnenwolken sind.

Der 3. Zusatz.

139. Da nun die Ausdünstungen der Sonne über sie steigen, und in einer gewissen Höhe über ihr stehen bleiben; so muß um die Sonne, wie um unsere Erde, Luft seyn, die unten dicker, oben aber dünner, folgends schwerer ist, und eine ausdehnende Kraft hat (§. 20. Aërom.).

Empfohlene Zitierweise:
Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Rengerische Buchhandlung, Halle 1772, Seite 417. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_II_417.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)