Seite:Anfangsgründe der Mathematik II 418.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Der 4. Zusatz.

140. Wiederum weil nicht allein Ausdünstungen aus dem Sonnenkörper aufsteigen, sondern auch in dem Flecken wieder zerfahren und vergehen, und in die Sonne zurücke herabfallen; so muß nicht allein Materie von verschiedener Art in der Sonne seyn, sondern es müssen auch allerhand Veränderungen in ihr vorgehen.

Der 5. Zusatz.

141. Und weil die Bewegung nicht allein sehr regulär, sondern auch durch den Diameter geschwinder, als durch eine Sehne gehet; so erkennet man, daß die Sonne sich mit ihrer Luft von Morgen gegen Abend innerhalb 27 Tagen und 9 bis 10 Stunden um ihre Axe herum beweget.

Der 6. Zusatz.

142. Da nun aber ihre Figur einmal wie das andere aussiehet, und zwar beständig wie ein Circul; so muß sie beynahe kugelrund seyn.

Die 3. Erfahrung.

143. Es reden auch viele von Fackeln in der Sonne, das ist, einigen Theilchen derselben, die viel heller als die andern leuchten. Hevel will (Selenogr. prolegom. f. 87.) den 20. Jul. 1634. einige observiret haben, die den dritten Theil des Diameters der Sonne eingenommen. Auch will er wahrgenommen haben, daß die Flecken sich öfters in Fackeln, selten aber die Fackeln in Flecken verwandelt. Vid. Appendix ad Selenograph.

Empfohlene Zitierweise:
Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Rengerische Buchhandlung, Halle 1772, Seite 418. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_II_418.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)