Seite:Anfangsgründe der Mathematik II 499.jpg

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unter den Tropicis und in den temperirten und kalten Strichen einmal Sommer und einmal Winter (§. 29.).

Der 2. Zusatz.

34. Es ist aber in den nordischen Strichen Sommer, wenn die Sonne in den Krebs, und Winter, wenn sie in den Steinbock tritt; Frühling, wenn sie in den Widder, und Herbst, wenn sie in die Wage kommet. Hingegen in den südischen Strichen ist Sommer, wenn die Sonne in den Steinbock, und Winter, wenn sie in den Krebs tritt; Frühling, wenn sie in die Wage, und Herbst, wenn sie in den Widder kommet. Derowegen wenn in den nordischen Strichen Sommer ist, so ist in den südischen Winter: wenn in den nordischen Winter ist, so ist in den südischen Sommer u. s. w. Folgends sind alle Jahrszeiten zugleich auf dem Erdboden.

Der 3. Lehrsatz.

35. Wenn die Sonne im Aequatore ist; so ist in allen Orten des Erdbodens Tag und Nacht gleich.

Beweis.

Wenn die Sonne im Aequatore ist, so laufet sie innerhalb 24 Stunden einen Circul durch, der mit dem Aequatore auf der Erde und also auch an der Weltkugel in Einer Fläche ist. Derohalben ist der halbe Tagecircul an allen Orten über dem Horizont, und solchergestalt die Sonne 12 Stunden über, und 12 unter dem Horizont, das ist, Tag und Nacht sind einander gleich. W. Z. E.

Empfohlene Zitierweise:
Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Rengerische Buchhandlung, Halle 1772, Seite 499. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_II_499.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)