Seite:Anfangsgründe der Mathematik I 097.jpg

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Winkel (§. 86.) und stehet die Linie FA auf AB perpendicular (§. 18.). W. Z. E.

Anders.

Man kan es auch durch Hülfe des Winkelhackens, wie oben (§. 70.), verrichten.

Die 17. Aufgabe.

90. Eine Linie AB in zwey gleiche Theile zu theilen.[Fig.57]

Auflösung.

1. Machet aus A und B nach Belieben Durchschnitte in C und D.

2. Ziehet die Puncte derselben mit einer geraden Linie DC zusammen; so theilet sie die Linie AB in zwey gleiche Theile.

Beweis.

Weil AC = CB und AD = DB, CD = CD (§. 20. Arithm.); so ist o = y (§. 51.), und daher ferner auch in den Triangeln ACE und ECB, AE = EB (§. 49.). W. Z. E.

Anmerkung.

91. Man kan es auch mechanisch, das ist durch Versuchen verrichten. Setzet nemlich einen Cirkel in A ein, und thut ihn nach dem Augen-Maaße so weit auf, als beynahe die Hälfte der Linie AB beträget. Schneidet damit ein in C und gleichfalls aus B in D: so werdet ihr ohne Mühe durch das Augen-Maaß den Punct E finden können, wodurch AB in zwey gleiche Theile getheilet wird.[Fig.58]

Der 14. Lehrsatz.

92. In einem Circul sind die Sehnen gleicher Bogen AB und DE einander gleich: und wenn die Sehnen gleich sind, so sind auch die Bogen gleich.[Fig.59]

Empfohlene Zitierweise:
Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Rengerische Buchhandlung, Halle 1772, Seite 97. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_I_097.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)