Seite:Anmerkungen übers Theater.pdf/133

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Biron. Weiter!!

Mot. Sie merken mich nicht einmal, das bringt mich aus dem Concept.

Rosaline. Was wollen die Leute! Fragt sie Boyet, wenn sie anders unsere Sprache reden.

Boyet. Was wollt ihr von der Prinzessin?

Biron. Nichts, als Friede und gnädiges Gehör.

Ros. Sagt ihnen, das haben sie schon, und so können sie ihre Wege gehen.

König. Wir haben manche Meile gemessen, um in eure schöne Fußtapfen zu treten.

Ros. Wie viel Zoll hält eine Meile, wenn ihr sie gemessen habt?

Biron. Wir haben sie mit beschwerlichen Schritten gemessen.

Ros. Wie viel beschwerliche Schritte hält sie denn?

Biron. Wir zehlen nichts was wir für euch aufwenden. Würdigt uns den Sonnenschein eurer Gesichter sehen zu lassen, damit wir als Wilde ihn anbeten.

Ros. Mein Gesicht ist nur ein Mond und hinter Wolken dazu.

König. Geseegnet sey die Wolke die so gewürdiget ward. Scheine herrlicher Mond auf die Thränen unserer Augen.

Empfohlene Zitierweise:
Jakob Michael Reinhold Lenz: Anmerkungen übers Theater. Weygandsche Buchhandlung, Leipzig 1774, Seite 133. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anmerkungen_%C3%BCbers_Theater.pdf/133&oldid=- (Version vom 31.7.2018)