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Ros. Beym Himmel! ihr thatets, und zum Unterpfand gabt ihr mir dieß, wenn ihrs wieder haben wollt.

König. Dieß, und meinen Eid gab ich der Prinzeßin, ich kannte sie an dieser juwelenen Brustschleife.

Prinzes. Eben diese Brustschleife trug sie damals, und Lord Biron, dem ich sehr verbunden dafür bin, ist mein Liebhaber.

Biron. O gnädigste Prinzeßin – ich merke alles, Lord Boyet hat uns unsern Spaß voraufgekauft, um ein Faßnachtspiel aus unserer Maskerade zu machen. Gesteht es nur, habt ihr nicht eben itzt Rosalinen auf den Fuß getreten, und in ihren Augapfel hinein gelacht, daß sie euch nicht verrathen sollte. Darauf haben sie die Präsente verwechselt – geht ihr habt unsern Pagen ausgestochen, sterbt wenn es euch beliebt, und eine Dame sey euer Grab.

Boyet. Euer Witz nimmt wieder den Courier.

Biron. Aber stolpert – (Costard kommt.) Willkommen Landwitz, du kommst mit mir wett zu rennen.

Cost. O Lord, Herr! sie wollen nur wissen, ob die drey Helden herein kommen dürfen.

Biron. Was, sind nur drey da?

Cost. Nein Herr, es sind eben fünfe, denn jedweder von ihnen stellt drey vor.

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Jakob Michael Reinhold Lenz: Anmerkungen übers Theater. Weygandsche Buchhandlung, Leipzig 1774, Seite 144. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anmerkungen_%C3%BCbers_Theater.pdf/144&oldid=- (Version vom 31.7.2018)