Seite:Annalen der Physik 1843 099.jpg

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den verschiedenen Richtungen hin und her bewegen, also gar oft auch so, wie zur Erzeugung eines für uns bemerkbaren Farbenwechsels erfordert wird, ist doch mehr als wahrscheinlich zu kennen. Einmal die Annahme, daß irgend ein Himmelskörper, ja auch nur irgend ein einzelner Atom absolut stillstehe, würde voraussetzen, daß die Anziehungen, die er nach allen Seiten hin erfährt, einander genau das Gleichgewicht halten, oder vielmehr eine Resultante erzeugen, die seiner bisherigen Geschwindigkeit gerade entgegengesetzt in abnehmender Größe so lange fortdauert, bis sie diese Geschwindigkeit gerade vernichtet hat, worauf sie dann sogleich selbst aufhören müßte. Ist nun dieses nicht ein Fall, der, weil er unter einer unehelichen Menge anderer von gleicher Möglichkeit der einzige ist, eine, wie matt sagt, unendlich große Unwahrscheinlichkeit hat? Ist aber bei einem jeden Himmelskörper vorauszusetzen, daß er sich in dem Zustande der Bewegung befinde, und bemerken wir, daß die relative Geschwindigkeit, mit der sich ein Nebenplanet um seinen Hauptplaneten bewegt, bei weitem geringer sey, als diejenige, mit welcher der Hauptplanet um die Sonne kreist: so müssen wir schon hieraus allein schließen, daß die Sonne mit einer viel größeren relativen Geschwindigkeit, als z. B. die Erde um einen gewissen Centralpunkt (oder Körper) sich bewege. Da nun die absoluten, Geschwindigkeiten aus der Verbindung der relativen entspringen, und in einem meistens theilweisen, zuweilen aber auch völligen Addition derselben bestehen, so ist es höchst wahrscheinlich, daß schon in unserem Sonnensysteme einzelne Körper sich mit einer Geschwindigkeit bewegen, welche viel mehr als 33 Meilen in der Secunde beträgt. Da wir ferner bei so vielen Doppelsternen Bewegungen beobachten, welche mit einer die in Rede stehende tausend Mal übertreffenden Geschwindigkeit vor sich gehen, so müssen wir wohl glauben, daß auch unter den übrigen Fixsternen

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Verschiedene: Annalen der Physik und Chemie, Band LX.Leipzig: Verlag von Johann Ambrosius Barth, 1843, Seite 87. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Annalen_der_Physik_1843_099.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)