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Beim ersten Versuch hatten sich 0,098 Grm. Feldspath in 0,030 Grm. Alaunerde und Kali, welche in der Flüssigkeit aufgelöst waren, und in 0,068 Grm. Kieselerde, die mit dem unzersetzten Feldspath gemengt waren, verändert.

Beim zweiten Versuch wurden 0,159 Grm. Feldspath zersetzt, und 0,054 Grm. Thonerde und Kali in der Flüssigkeit, und 0,105 Grm. Kieselerde beim unzersetzten Feldspath erhalten.

§. 2.

Auch durch einen sehr schwachen elektrischen Strom ist die Zersetzung vollständig gelungen.

In eine U-förmig gebogene Glasröhre wurde reines Feldspathpulver geschüttet und so viel destillirtes Wasser darauf gegossen, daß jeder Schenkel der Röhre bis zu drei Centimetern vom Rande damit angefüllt war. In dem einen Schenkel wurde ein kleines Kupferplättchen, in dem andern ein solches Zinkplättchen aufgehangen. Beide Plättchen wurden durch einen dünnen Draht verbunden, der durch die Korkstöpsel ging, mit welchen beide Schenkel verschlossen waren. Nach vierzehn Tagen erschien die Flüssigkeit im Zinkschenkel getrübt, während die im Kupferschenkel klar blieb. Dieser Unterschied zeigte sich fortdauernd, bis man etwa nach zwei Jahren den Apparat öffnete. Die klare Flüssigkeit im Kupferschenkel war stark alkalisch, schäumte mit Säuren und enthielt nur kohlensaures Kali[1]. Die Flüssigkeit im Zinkschenkel war neutral, und die weiße Masse,

  1. Unbezweifelt hatte die elektrische Einwirkung bereits lange aufgehört. Das Zinkblättchen war mit einer harten körnigen Masse bedeckt, welche nothwendig die längere Dauer elektrisch galvanischer Einwirkungen verhindert hatte. Der unzersetzte Feldspath hatte sich in der Biegung der Glasröhre angehäuft, dieselbe verschlossen und die Verbindung der Flüssigkeiten verhindert. Die alkalische Flüssigkeit hatte, weil die Korkstöpsel nicht luftdicht schlossen, Kohlensäure aus der Atmosphäre angezogen.
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Verschiedene: Annalen der Physik und Chemie, Band LX.Leipzig: Verlag von Johann Ambrosius Barth, 1843, Seite 118. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Annalen_der_Physik_1843_118.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)