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Schon Mohs hat auf die große Aehnlichkeit, welche der Meteorstein von Juvenas mit dem Dolerit vom Meißner in Hessen zeigt, die Aufmerksamkeit gelenkt, und man kann wohl mit Recht sagen, ein Theil der Meteorsteine sey nichts anderes als Dolerit.

Aber eine andere Klasse von Meteorsteinen stellt sich als eine fast homogene Masse dar, deren Gleichförmigkeit nur durch eine Beimengung von metallischem Eisen unterbrochen wird. Bei diesen Abänderungen kann die Frage über die Natur der Masse nicht auf dem Wege mineralogischer Beobachtung, sondern nur durch Hülfe der chemischen Analyse gelöst werden, und höchstens läßt sich die Trennung des metallischen Bestandtheils durch Anwendung des Magnets bewerkstelligen.

Glücklicherweise besitzen wir von Meteorsteinen dieser Art eine Reihe zuverlässiger chemischer Analysen, und zwar in der ausgezeichneten Arbeit von Berzelius über Meteorsteine und Meteoreisen, der ersten, welche den Gegenstand in chemischer Beziehung ganz vollständig behandelt hat[1].

Berzelius, welcher die Meteorsteine von Blansko in Mähren, von Alais und Chantonnay in Frankreich, und von Lautolax in Finnland untersucht hat, fand als Resultat, daß diese Klasse zunächst gediegen Eisen enthält, welches sich durch den Magnet ausziehen läßt, aber nicht rein, sondern, wie zu erwarten stand, in Verbindung mit Schwefel, Phosphor, Kohle, Magnesium, Mangan, Nickel, Kobalt, Zinn und Kupfer, und welches außerdem eine krystallinische Verbindung von Phosphor mit Eisen, Nickel und Magnesium eingewachsen enthält. Außerdem enthalten diese Meteorsteine Schwefeleisen (Magnetkies), zum Theil magnetisch, Chrom- und Magneteisen, und endlich Olivin, dessen Menge so bedeutend ist, daß er in der Regel die Hälfte der ganzen erdigen Grundmasse beträgt, und welcher vermöge seiner

  1. Diese Annalen, Bd. XXXIII S. 1, 113.
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Verschiedene: Annalen der Physik und Chemie, Band LX.Leipzig: Verlag von Johann Ambrosius Barth, 1843, Seite 132. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Annalen_der_Physik_1843_144.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)