Seite:Annalen der Physik 1843 282.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Nickelocker, welches eine Spur von Krystallisation gezeigt hätte. — Zwar fanden sich auf einigen Stücken von verwittertem weißen Nickelkiese vom weißen Hirsch, Neu Glück Fundgrube und von Adam Heber, bei Schneeberg, zarte, apfelgrüne, haarförmige Krystalle, die man für Nickelblüthe hätte halten können. Diese Krystalle bestanden indessen nicht aus arseniksaurem Nickeloxydul, sondern aus einer Verbindung von schwefelsaurem Nickeloxydul und schwefelsaurem Kalk, wahrscheinlich durch Einwirkung der Zersetzungsproducte von Schwefelkies auf Nickelerze und Kalkspath entstanden. Ihre Kleinheit und geringe Menge gestattete keine quantitative Analyse. Die Erscheinung, daß das arseniksaure Nickeloxydul nicht krystallisirt angetroffen wird, dürfte in dem schwachen Krystallisationsvermögen dieses Salzes ihren Grund haben. Dasselbe geht auch nicht mit in die Kobaltblüthe, bei deren Entstehung, über. Denn in allen von mir untersuchten Kobalblüthen aus dem sächsischen Obergebirge war entweder gar kein Nickel, oder es waren nur Spuren davon darin enthalten, während wohl in den meisten weißen Speißkobalten, woraus sich die Kobaltblüthe erzeugt, Nickel einen Bestandtheil ausmacht. — Bei dem Erhitzen in einer Retorte gaben die von mir untersuchten Abänderungen von Nickelocker Wasser aus, welches zuweilen neutral, zuweilen sauer reagirte. Einigemale sublimirte sich dann ein wenig arsenige Säure. Der Rückstand nach dem Glühen des Nickelockers ist mehr oder weniger weingelb. Bei der Behandlung des Nickelockers mit Wasser wurden stets Spuren von Schwefelsäure, öfters auch von schwefelsaurem Nickeloxydul, schwefelsaurem Kobaltoxydul und schwefelsaurem Kalke ausgezogen. — Die Zerlegung des zuvor im Wasserbade getrockneten Nickelockers geschah durch Schmelzen mit kohlensaurem Natron. Die geschmolzenen gelben Massen wurden in Wasser aufgeweicht, und aus der filtrirten Flüssigkeit, nach dem Neutralisiren

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Annalen der Physik und Chemie, Band LX.Leipzig: Verlag von Johann Ambrosius Barth, 1843, Seite 282. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Annalen_der_Physik_1843_282.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)