Seite:Annalen der Physik 1843 294.jpg

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C =71,000
H =11,791
O =17,209

was, wie man sieht, ziemlich mit den Ergebnissen der Erfahrung übereinstimmt.

Ich muß jedoch bemerken, daß die Resultate etwas weniger genau sind als es scheint; denn jenes Oel ist nicht frei von einem stickstoffhaltigen Stoff. Die Menge von Stickstoff, die ich bei einem besonders angestellten Versuch erhielt, belief sich auf etwa 3 Procent.

Außer dem zuvor angeführten Versuch über dieses Stoffes Verhalten zu anderen Stoffen habe ich noch folgende angestellt.

Natrium, in das Tabacks-Brandöl gebracht, scheint in gewöhnlicher Temperatur nicht darauf zu wirken. Kalium dagegen wirkt stark, doch bei gewöhnlicher Temperatur nur langsam. Erwärmt man es aber, so wirken beide Metalle ziemlich lebhaft. Das Oel verändert sich dabei in eine braunrothe, dickflüssige Masse, welche bei Destillation ein gerade nicht leicht verdampfendes blaßgelbes Oel giebt, das aromatisch, stark, eben nicht unangenehm riecht; der Rückstand ist eine pechartige Masse.

Das Merkwürdigste ist sein Verhalten zu Kalihydrat. Hält man es nämlich mit Kalihydrat, unter Zusatz von weniger Wasser, als dessen volle Auflösung verlangt, fünf bis sechs Stunden lang im Kochen, in einem langhalsigen Kolben mit einer kugelführenden Destillationsröhre, deren Kugel mit einer Kappe mit Eis umgeben ist, und destillirt zuletzt, so erhält man ein gelbes Oel, das zwar, wie das angewandte, leichter als Wasser ist, aber ganz anders, weit weniger unangenehm riecht. Dieß ist noch weniger verdampfbar als das ursprünglich angewandte, denn sein Siedpunkt ist 220°. Kalium hält sich, selbst geschmolzen, vollkommen blank darin.

Verdünnt man hierauf den alkalischen Rückstand, trennt durch’s Filtrum einen ausgeschiedenen kohlenartigen

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Verschiedene: Annalen der Physik und Chemie, Band LX.Leipzig: Verlag von Johann Ambrosius Barth, 1843, Seite 294. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Annalen_der_Physik_1843_294.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)