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festen Gletschereise wird, und wie dasselbe durch Herunterrücken in die tieferen Regionen an Consistenz zunimmt, da im Wesentlichen Saussure mit den neueren Beobachtern den Hergang übereinstimmend beschreibt, und das kein streitiger Punkt der Theorie ist. Die Trennung von Gletscher und Firn ist übrigens keine scharfe, denn der letztere besteht in der Tiefe ebenfalls aus Gletschereis (Charpentier, §. 3), und nimmt bis zu einer, freilich noch nicht genau ausgemittelten Höhe an derselben abwärts gerichteten Fortbewegung der ganzen Masse Theil.


2) Geschichtliche Nachweisungen.

Die ersten Nachrichten von den Gletschern finden wir bei Josias Simler (Vallesiae et Alpium descriptio 1574) und Rudolf Rebmann (Naturae Magnalia 1605). Die Schilderung des letzteren wiederholt Mathäus Merian fast wörtlich in der Erläuterung zur Abbildung des unteren Grindelwald-Gletschers, die er in seiner helvetischen Topographie mittheilt (1642). Mehr von dem Standpunkt des Naturforschers aus faßt J. H. Hottinger (Ephem. Not. Curios. 1706) die Erscheinungen auf. Er erwähnt bereits die deutliche Schichtung, die im Eise einiger Gletscher bemerkbar ist. J. J. Scheuchzer beschäftigt sich mit der Betrachtung der Gletscher in seiner vierten, im Jahr 1723 zuerst im Druck erschienenen Alpenreise. Er fügt den Wahrnehmungen seiner Vorgänger wenig Neues bei, sucht hingegen die Bewegung des Gletschereises und das angebliche Ausstoßen fremder Körper durch das Wasser zu erklären, welches sich in den Spalten und anderen im Eise sich vorfindenden Zwischenräumen ansammelt, daselbst gefriert, und weil es nach dem Gefrieren einen größeren Raum einnimmt als vorher, nach allen Seiten einen Druck ausübt und den Gletscher thalabwärts drängt.

Joh. Georg Altmann, in seinem Versuch einer

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Verschiedene: Annalen der Physik und Chemie, Band LX.Leipzig: Verlag von Johann Ambrosius Barth, 1843, Seite 438. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Annalen_der_Physik_1843_438.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)