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bis an die Wandung des Behältnisses fortzusetzen, sofern nicht jene festen Körper unter sich und mit der Wandung winddicht zusammenhängen. Es hindert sie auch nicht, diesen Weg in denselben Zeiträumen zurückzulegen. Daher das Gleichbleiben der Tonhöhe. Wohl aber muß die Stärke der Schwingungen durch die Schmälerung der schwingenden Luft und durch das Anstoßen und Reiben an den entgegenstehenden Körpern vermindert werden. Daher die Schwächung des Klanges. Anders verhält es sich, wenn die Länge des Weges für die Wellen der Luft durch einen winddicht absperrenden Körper, wie durch eingefülltes Wasser oder durch eine eingefalzte Zwischenwand abgekürzt wird. Dann freilich muß die Schwingung der Zeit nach kürzer und also der Ton höher werden.

So ergiebt sich denn hieraus hauptsächlich Folgendes:

1) Die Breite der tönenden Luftsäulen hat einen bedeutenden Einfluß auf ihre Tonhöhe. Je breiter eine Luftsäule, unter übrigens gleichen Umständen, desto tiefer der Ton.

2) Die Schwingung der tönenden Luftsäulen geschieht nicht nur in der Richtung der Länge, sondern auch in der Richtung der Breite und der Diagonalen zwischen der Länge und Breite.

3) Die Tonhöhe der tönenden Luftsäulen richtet sich, unter übrigens gleichen Umständen, nach der von den Wellen der Luft zurückzulegenden Weglänge viel mehr, als nach der Luftmenge.

4) Die Luftmenge der tönenden Luftsäulen und die von ihren Wellen zurückzulegende Weglänge nehmen nicht immer im gleichen Verhältnisse ab und zu, sondern unter gewissen Umständen nimmt die erstere ab, während die letztere sich gleich bleibt, wenn nämlich feste Körper einen Theil der Luft verdrängen, aber mit der Wandung des Behältnisses nicht winddicht zusammenhängen, so daß sie zwischen sich und dieser einen, wenn auch noch so schmalen, Weg für die Wellen der Luft übrig lassen.

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Annalen der Physik und Chemie, Band LX.Leipzig: Verlag von Johann Ambrosius Barth, 1843, Seite 488. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Annalen_der_Physik_1843_502.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)