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nach einem Grunde suchen müssen, aus welchem die Gase des Ofens von Clerval kein Grubengas enthielten, indem, wie Bunsen[1] bewiesen hat, Holzkohlen wohl niemals so vollständig verkohlt sind, daß sie nicht, bei einer stärkeren, Erhitzung, noch kleine Mengen von Kohlenwasserstoff entwickeln. Bedenkt man zugleich, daß selbst unter guten Holzkohlen mehr oder weniger unvollständig verkohlte, bräunliche Kohlen vorkommen, so wird man in der That nicht einsehen können, wie es Fälle geben sollte, in denen Gichtgase (aus den oberen Schachtteufen) kein Grubengas enthielten. Man wird hierdurch auf den einzigen Ausweg geleitet, welcher noch offen bleibt, daß nämlich die Oelschicht, über welche Ebelmen bekanntlich seine Gase auffing, vielleicht condensirend auf das Grubengas gewirkt haben möge. Freilich bemerkt derselbe ausdrücklich, er habe die Gase, sowohl in einiger Zeit nach dem Auffangen, als auch nach längerer Aufbewahrung, stets von gleicher Zusammensetzung (und in beiden Fällen kein Grubengas enthaltend) gefunden. Dieß kann aber nur beweisen, daß weder Kohlensäure, noch Kohlenoxyd, Stickstoff oder Wasserstoff von Oel absorbirt werden; wie es sich aber in dieser Hinsicht mit dem Grubengas verhält, ist hierdurch keineswegs ausgemacht. Dieser fragliche Punkt würde sich durch einen mit reinem Grubengase angestellten Versuch leicht auf’s Reine bringen lassen, wenn es bekanntlich nicht sehr schwierig wäre, diese Gasart ganz frei von fremden Beimengungen zu erhalten. Wir wählten daher statt dessen ein Gasgemenge, wie man es bekommt, wenn Alkoholdampf durch eine stark glühende Porcellanröhre geleitet wird. Ein solches Gasgemenge besteht aus Kohlenoxyd, Wasserstoff, Grubengas und vielleicht Kohlensäure; enthält also jedenfalls gleiche Bestandtheile, wie die Gichtgase. Eine gemessene und vermittelst Chlorcalcium getrocknete Quantität desselben wurde in ein mit



  1. Poggendorff’s Annalen, Bd. XXXXVI S. 207.
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Verschiedene: Annalen der Physik und Chemie, Band LX.Leipzig: Verlag von Johann Ambrosius Barth, 1843, Seite 515. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Annalen_der_Physik_1843_515.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)