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natürlich das gefundene Temperatur-Maximum, nämlich 1571° C. Verbrennt z. B. Kohle, welche vor der Verbrennung bis zu 3000° C. erhitzt war, so ist die dabei entwickelte Temperatur nach der Formel (III) =2880° C. In diesem Falle ist also die durch Verbrennung entstandene Kohlensäure 120° C. weniger heiß, als es die Kohle vor der Verbrennung war.


2) Bestimmung des Effectes der erwärmten Gebläseluft bei Eisen-Hohöfen.

Der heißeste Ort in einem Hohöfen, welcher wahrscheinlich nur einen so geringen Raum einnimmt, daß wir ihn bei den folgenden Betrachtungen als Punkt annehmen können, kann also, wie im vorigen Abschnitte nachgewiesen wurde, möglicherweise einen Hitzgrad von etwa 2571° C. erreichen. Von diesem heißesten Punkte aus wird die Temperatur im Schachtraume nach allen Richtungen hin abnehmen; doch wird das Eisen noch an jeder Stelle schmelzen, wo eine 1550° C. übersteigende Temperatur[1] herrscht. Der eigentliche Schmelzraum eines Hohofens wird also, so zu sagen, durch eine Gränzzone von 1550° C. umschlossen seyn; und innerhalb dieser Begrenzung wird die Temperatur in allen centrischen Richtungen bis höchstens zu 2571° wachsen. Es kommt nun darauf an zu wissen, welche Veränderung geschehen wird, wenn man, zur Unterhaltung des Gebläsestromes, anstatt Luft von mittlerer Temperatur (0° C), eine z. B. bis zu 300° C. erhitzte Luft anwendet. Durch die Formel (II) ergiebt sich, daß diese Veränderung in einer gleichmäßigen Temperaturerhöhung von 280° C. an allen Theilen des Schachtraumes (der Beschickungssäule) bestehen muß. Der Hitzgrad des heißesten Punktes kann also für diesen Fall zu 2851° C. angenommen werden, während der Hitzgrad der Gränzzone des vorigen

  1. Der durch Versuche annäherungsweise ermittelte Schmelzpunkt des grauen Roheisens.
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Verschiedene: Annalen der Physik und Chemie, Band LX.Leipzig: Verlag von Johann Ambrosius Barth, 1843, Seite 527. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Annalen_der_Physik_1843_527.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)