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betrifft, so giebt es durch Wirkung der verdünnten Schwefelsäure zu einer reichlichen Entwicklung von Schwefelwasserstoffgas Anlaß.

Die Flüssigkeit verbreitet die meiste Zeit über einen Geruch nach schwefliger Säure, wenigstens wenn man nicht die oben angezeigte Vorsicht getroffen hat. Indeß, wenn auch die Flüssigkeit keinen Geruch mehr ausstößt, darf man daraus nicht schließen, daß sie keine freie Säure mehr enthalte; denn man braucht sie nur im Vacuum oder in einer Retorte zum Sieden zu bringen, um sich augenblicklich vom Gegentheil zu versichern.

Die Entwicklung der schwefligen Säure, die man in diesem Falle beobachtet, ist begleitet von der Bildung eines weißen Pulvers, analog dem, welches sich auf die Metallplatten absetzt. Die qualitative Analyse ergab, daß dieses Pulver wesentlich aus schwefligsaurem Zinkoxyd besteht; es war daher wichtig dasselbe quantitativ zu zerlegen, um sich eine Richtschnur bei dieser Arbeit zu verschaffen. Es ist dieses Sulfit, welches sich absetzt beim Sieden, dessen man sich zuerst bediente, um die Zusammensetzung zu kennen.

Bekanntlich besteht die Zerlegung eines solchen Salzes darin, daß man die Menge der Basis und der Säure bestimmt, erstere im wasserfreien Zustande, letztere als schwefelsauren Baryt, d. h. das schwefligsaure Salz muß in ein schwefelsaures verwandelt werden, ehe man zur quantitativen Analyse schreitet.

Zu dieser Verwandlung sind verschiedene Reagenzien in Vorschlag gebracht, und, wie es scheint, kann man zur Analyse der meisten schwefligsauren Salze unterschiedslos Chlor, Königswasser, rauchende Salpetersäure, Salpeter oder chlorsaures Kali anwenden. Allein da das Chlor und das Königswasser nur indirect oxydiren, so entspringt aus der Reaction dieser Körper beständig Chlorwasserstoffsäure, die in Gegenwart eines Salzes, aus welchem sie die Säure austreiben kann, sicherlich

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Verschiedene: Annalen der Physik und Chemie, Band LXIII. Johann Ambrosius Barth, Leipzig 1844, Seite 252. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Annalen_der_Physik_und_Chemie_Bd_63_1844.pdf/263&oldid=- (Version vom 31.7.2018)