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sey, aus der Auflösung durch Säuren gefällt werde, und sich in keinem Ueberschusse derselben auflöse. Wegen dieser Eigenschaft nannte er das in dem Oxyde enthaltene, mehr vermuthete als wirklich reducirte Metall Tantal[1].

Klaproth bestätigte hierauf die durch Ekeberg angegebene Zusammensetzung des Tantalits von Finnland und die Eigenthümlichkeit der darin aufgefundenen Substanz, welche er indessen nicht für ein Metalloxyd, sondern für eine Erde hielt, die er Tantalerde nannte[2].

Wollaston zeigte später, daß das Columbiumoxyd, welches Hatchett im Nordamerikanischen Tantalite oder dem Columbit aufgefunden, mit dem Tantaloxyde, welches von Ekeberg aus finnländischem Tantalit dargestellt worden war, identisch wären, machte aber zugleich darauf aufmerksam, daß beide Arten des Tantalits sich bedeutend hinsichtlich des specifischen Gewichtes unterscheiden[3].

Der Tantalit wurde darauf auch zu Bodenmais in Baiern entdeckt, zuerst für eine Art Pechblende und auch für Wolfram gehalten, bis Gehlen die richtige Zusammensetzung desselben erkannte, und die Identität in der Zusammensetzung mit den Tantaliten von Nordamerika und von Finnland nachwies[4], was später auch durch eine quantitative Analyse von A. Vogel bestätigt wurde[5].

Die Kenntnisse von der Zusammensetzung des Tantalits und von den chemischen Eigenschaften des Tantaloxyds waren indessen durch die Untersuchungen von Hatchett, Ekeberg, Klaproth, Wollaston und

  1. Crell’s chemische Annalen, 1803 Bd. I S. 1.[WS 1]
  2. Beiträge. Bd. V S. 1.[WS 2]
  3. Schweigger’s Journal, Bd. I S. 520.[WS 3]
  4. Ebendaselbst, Bd. VI S. 256.[WS 4]
  5. Ebendaselbst, Bd. XXI S. 60.[WS 5]

Anmerkungen (Wikisource)

  1. A. G. Eckeberg: Ueber ein neues Metall, Tantalum, welches zugleich mit der Yttererde in einigen schwedischen Fossilien entdeckt ist; nebst einigen Erläuterungen über die Eigenschaften der Yttererde, in Vergleichung mit der Beryllerde. In: Chemische Annalen für die Freunde der Naturlehre. Jg. 1803, Bd. 1, S. 3 Google
  2. Martin Heinrich Klaproth: Chemische Untersuchung des Tantalits. In: Beiträge zur Chemischen Kenntniß der Mineralkörper. Bd. 5 (1810), S. 1 ULB Düsseldorf
  3. William Hyde Wollaston: Ueber die Einerleiheit des Columbiums und Tantaliums. In: Journal für Chemie und Physik. Bd. 1 (1811), S. 520 Google
  4. Gehlen: Tantalit in Baiern. MDZ München
  5. v. Leonhard, Vogel: Chemische Zerlegung des Tantalit’s oder Columbit’s aus Baiern, nebst mineralogischen Beobachtungen über das Fossil. MDZ München
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Annalen der Physik und Chemie, Band LXIII. Johann Ambrosius Barth, Leipzig 1844, Seite 318. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Annalen_der_Physik_und_Chemie_Bd_63_1844.pdf/329&oldid=- (Version vom 31.7.2018)