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welches er durch Einwirkung des Chlorgases auf metallisches Tantal bereitet hatte[1].

Shepard untersuchte 1829 den in Chesterfield in Massachusets gefundenen Tantalit, und stellte einige flüchtige Untersuchungen mit der daraus dargestellten Tantalsäure an, aus denen er die Identität derselben mit der von Hatchett erhaltenen folgerte[2].

Im Jahre 1836 erschien eine Abhandlung von Th. Thomson über die tantalhaltigen Mineralien. Er vereinigt, nach dem Vorgange meines Bruders[3], den baierschen Tantalit mit dem von Hatchett untersuchten nordamerikanischen Tantalit; aber er trennt von dieser Species einen anderen Tantalit von leichterem spec. Gewicht, der zu Middletown in Connecticut sich findet, und den er Torrelit nennt. Außerdem beschreibt er als dritte Species den von Ekeberg und Berzelius untersuchten finnländischen Tantalit von Kimitto, und als vierte Species, die er Ferrotantalit nannte, den von Berzelius untersuchten Tantalit aus Finnland, bei welchem derselbe, wie oben bemerkt wurde, in der Analyse einen Ueberschuß von einigen Procenten erhalten hatte[4].

Die neusten Bereicherungen in unseren Kenntnissen hinsichtlich der Tantalsäure verdanken wir Wöhler, der 1838 bei der Untersuchung des Pyrochlors, welchen man früher für eine titansaure Verbindung hielt, jetzt aber von Wöhler für eine tantalsaure erkannt wurde, viele bis dahin unbekannte Eigenschaften der Tantalsäure entdeckte. Er machte besonders darauf aufmerksam, daß die schwefelsäurehaltige Tantalsäure, wie man sie durch Schmelzen von Tantalsäure mit zweifachschwefelsaurem Kali und Behandlung der geschmolzenen Masse

  1. Poggendorff’s Annalen, Bd. IV S. 6.[WS 1]
  2. American Journal, Vol. XVI p. 220.[WS 2]
  3. Elemente der Krystallographie, 1. Aufl. S. 168.[WS 3]
  4. Journal für practische Chemie, Bd. XIII S. 217.[WS 4]

Anmerkungen (Wikisource)

  1. J. J. Berzelius: Untersuchungen über die Flußspathsäure und deren merkwürdigsten Verbindungen (Vierte Abtheilung). In: Annalen der Physik und Chemie. Band 80, Joh. Ambr. Barth, Leipzig 1825, S. 1 Quellen
  2. Charles Upham Shepard: Analysis of the Meteoric Iron of Louisiana, and discovery of the Stanniferous Columbite in Massachusetts. In: The American Journal of Science and Arts. Bd. 16 (1829), S. 217 Google
  3. Gustav Rose: Elemente der Krystallographie, nebst einer tabellarischen Uebersicht der Mineralien nach den Krystallformen. Ernst Siegfried Mittler, Berlin 1833 MDZ München
  4. Thomas Thomson: Ueber die tantalhaltigen Mineralien. In: Journal für praktische Chemie. Bd. 13 (1838), S. 217 MDZ München
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Annalen der Physik und Chemie, Band LXIII. Johann Ambrosius Barth, Leipzig 1844, Seite 321. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Annalen_der_Physik_und_Chemie_Bd_63_1844.pdf/332&oldid=- (Version vom 31.7.2018)